Granfondo San Gottardo, Gotthardpass, Furkapass, Nufenenpass – drei Bergzeitfahren

2:31h Platz 28 Basti | 2:41h Platz 44 Andrea | 3:20h Platz 199 Matteo

Fahrer: Andrea, Basti, Matteo
Ort: Quinto, Tessin, Schweiz
Strecke: 105km 3.200hm 4:52h
Wetter: 20-25° C Wind aus Süd

Im Nachbarort von Airolo, in Quinto, gelegen am Fuße des Gotthardpass’ im Tessin fanden sich am vergangenen Sonntag 440 Starter ein, die die drei Pässe fahren wollten.

Startaufstellung auf dem alten Flugplatz ab ca. 8°° Uhr -war dann pünktlich um 9°° Uhr Start. Und es war am Anfang ein ruhiges Rennen. Denn: es wurden nur die Zeiten an den Anstiegen gewertet; keine Abfahrten. Das nahm keine Spannung aus dem Rennen, aber Risiko, weil niemand bergab versuchte, waghalsig andere zu überholen. Ein angenehmes Konzept.

Gottardpass (2.105m)
Relativ bald nach Airolo ging es nur noch bergauf. Der “Passo San Gottardo” mit insgesamt 895 Höhenmetern fuhr sich gut. Nur das Kopfsteinpflaster, die berühmte Tremola auf den letzten unendlich erscheinenden 5 Kilometern, die könnten sie gerne asphaltieren. Ich wollte schon Geld für die Erneuerung der Straße sammeln—freilich mache ich nur Spaß!

Nach 11,8 Kilometern, 46:22 Minuten Anstieg auf 2.105m angekommen, stand der erste Verpflegungspunkt. Schnell Bidons auffüllen (die ich für den Aufstieg wegen des Gewichts nur mit wenig Isogetränk gefüllt hatte), ein paar Nüsse essen und Gels in die Trikottasche packen, Armlinge und Assos Schlosshund (Regenjacke) anziehen, ging es direkt in die erste Abfahrt des Tages, bis in den Ort Hospental, nördlich des Gotthard gelegen.

Furkapass (2.429m)
Etwas geradeaus, befand ich mich schon im Ort Realp. Kurzer Stop, Jacke aus, Armlinge verstauen, Gel essen(trinken?) und die zweite Wertung zum Furkapass begann. Richtung Gipfel wurde es auf der 12,9 Kilometer langen Steigung immer windiger. Auch dieser Pass fuhr sich einigermaßen gut. Nur war die Straßensperre leider auf den Gotthardpass beschränkt und man fand sich bald inmitten hupender Autos, aufheulender Lambos und Renn-Töfs (Motorrädern) wieder.
Der zweite Verpflegungspunkt auf 2.429 Metern befand sich ein Stück nach der Wertung. Die Zeit meines Aufstiegs über 894 Meter: 52:13 Minuten. Armlinge und Schlosshund anziehen, Taschen und Bidons mit Gels bzw. Wasser auffüllen, ein paar Nüsse, Banane und Apfel essen. Weiter ging es. Ein tolles Panorama auf viele wirklich hohe, teilweise mit Schnee und Eis bedeckte Berge entlohne für die Mühen.
Der Wind, der den zweiten Verpflegungspunkt fast wegwehte, wollte nicht weniger werden. Umso wichtiger war eine sichere Fahrweise auf der folgenden Abfahrt. Man hätte, unten angekommen, rechts in den Grimselpass abbiegen können. Aber es ging noch ein Stück weiter runter ins Tal.

Nufenenpass (2.480m)
Weiter auf der Hauptstraße, inzwischen bei wirklich heftigem Gegenwind, war auch bald der Abzweig in Ulrichen links zu den abschließenden 1.108 Höhenmetern, auf einer Strecke von 12,9 Kilometern erreicht. Eine Rampe baute sich vor mir auf. Und der Anstieg zum Nufenenpass wollte dann auch nicht enden. Der Tritt wurde teilweise schwerer und ein belgischer Fahrer schloss von hinten zu mir auf. Wir wechselten uns ab und meine durchschnittliche Leistung zeichnete mein Karoo2 von Hammerhead bei um die 280-300 Watt auf. (Ein wirklich tolles Teil, wenn man neben allen Funktionen eines modernen Radcomputers auch eine Navigation will, die einen nicht im Wald stehen lässt.)
Oben angekommen war ich völlig platt. Der Puls war am Anschlag; meine Atmung ebenfalls. Ich setze mich auf den Boden und war froh, diese Qual überstanden zu haben. Ein letztes Mal für diesen Tag: Schlosshund drüber, Armlinge an. Mütze unter den Helm (wichtig wg. der nass geschwitzten Haare) und ab in die lange, lange Abfahrt in Richtung Ziel.

Unten war das schöne Wetter noch nicht ganz vorüber. Ich hielt sogar noch einmal kurz an, um Jacke und Mütze wieder zu verstauen. Kaum erträglicher Gegenwind aus Süden begleitete mich bis ins Ziel in Quinto zum Flugplatz, wo wir um 9°° Uhr gestartet waren — nach 105 Kilometern, 3.200hm in einer Gesamtzeit im Sattel von fast 5 Stunden war der “Pässespuk” vorbei.

Ein gelungenes Event. Leider eine lange Anreise mit drei Staus. Nette Leute vor Ort und etwas Italienfeeling bei einem Rennen das neben der Qual wirklich auch Spaß gemacht hat. Vielleicht stehe ich nächstes Jahr (nicht) wieder am Start in Quinto; aber in Italien ganz sicher. Es gibt ja noch andere tolle Events. “Il ciclismo” hat hier einfach einen anderen Stellenwert. Das merkt man. Auch, wenn man im Ticino eigentlich innerhalb der Schweizer Landesgrenze unterwegs ist.

Gallery Wordpress


Ich darf Euch hier unten auch den Rennbericht aus Sicht von Andrea noch anhängen. Viel Spaß beim Lesen.

Nach der neutralisierten Strecke, die von Quinto bis zu den Füssen von Tremola führte, begann ich den ersten Sektor mit Zeitmessung. Der Anfang war voller Power. Dann merkte ich recht schnell, dass ich diese Leistung nicht den ganzen Tag aufrechterhalten kann. Aus diesem Grund habe ich meine Leistung auf 290W begrenzt. Der Anstieg war recht konstant bis zum Gipfel. Mit der gemessenen Zeit von 48 Minuten bin ich zufrieden, auch wenn ich diese Strecke während einer Trainingsfahrt schneller bewältigt hatte.

Die zweite Anstrengung des Tages lief recht gut, auch wenn die Leistung im Vergleich zur Tremola nur auf 270W begrenzt war. Hier war die Zeit nur 40 Sekunden von meiner persönlichen Bestzeit während dem Training entfernt. Schade war, dass die Strecke während dem Rennen von vielen Autos und Motorräder befahren wurde.

Nach einer endlosen Abfahrt und einem Löwenkampf gegen den starken Gegenwind nahm ich den härtesten Pass des Tages in Angriff: den Nufenen. Der erste und zweite Teil lief mit einer Durchschnittsleistung von 260-270 Watt recht gut. Leider machten sich bei ca. 300hm ab dem Pass die ersten Krämpfe bemerkbar und die Leistung brach ziemlich schnell ein. Die nächsten 250 hm wurden im Sparmodus gefahren, was mich einiges an Zeit kostete. Der Sparmodus hat mir aber erlaubt, etwas Kraft und Muskeln für den letzten Schub zum Pass zu sparen, den ich mit einem Sprint erreichte.

Die Abfahrt zum Ziel war noch höllischer als die Abfahrt vom Abstieg davor. Der Wind war kaum zu bekämpfen!

Insgesamt bin ich meinem 44. Platz (GC) und dem 25. Platz (AK) recht zufrieden mit der Bilanz!

Säntis Classic

Titel mim Team verteidigt, Sieg für Andrea!

Fahrer: Andrea, Matteo, Basti
Ort: Weinfelden, Thurgau, Schweiz
Strecke: 127,9km 1.944 hm
Wetter: Morgens 17° beim Zieleinlauf über 30°C. Leichter Wind

Gerne wollen wir Euch auf diesem Weg an unserem Erfolg ein wenig teilhaben lassen und darüber hinaus auch wieder für Euren großzügigen Support im laufenden Jahr bedanken.

Danke!

Das Rennen ist nach Turin, Imst und mehreren Einzelzeitfahren das dritte größere Event in der laufenden Saison für unser Team.

Auf der Strecke durch’s Appenzeller Hinterland waren knapp 130 Kilometer mit 1.900 Höhenmetern zu überwinden. Bei den Rennen “Öpfel -Tour” (40km), unserem Rennen, der “Classic-Tour” (130km) und dem “Radathlon” (200km) waren fast 2.000 Fahrer gemeldet. 

Wir sind gleich nach dem Start zu Dritt vorne gefahren, doch kein anderer der 1.000 Starter wollte bei der angekündigten Hitze von fast 30° C wirklich richtig Rennen fahren. 

Zum Glück war unser Start aber schon um 7:30 Uhr und es war dadurch noch angenehm kühl. Nachdem dann aber doch irgendwann schneller gefahren wurde, war die Spitzengruppe bald nur noch 20 Fahrer groß. Matteo ist noch vor dem Abzweig zur Einfahrt in den Berg des Tages, der Schwägalm, ans Ende der Gruppe gegangen.

Andrea fuhr dann 50% des Bergs von Vorne; teils mit Sebastians Unterstützung. Der Rest ging auf das Konto von einem von zwei südamerikanischen Fahrern, genau genommen aus Venezuela. Ab Schwägalm Sattel waren sie noch zu fünft und Sebastian hat ab dann bergab die Führungsarbeit verrichtet. 

Bald fand ein guter Wechsel in der Gruppe statt, so dass bei stetigen 42-45km/h abwechselnd jeder immer wieder die Führung im Wind übernahm. 

Und der zweite Südamerikaner konnte auch bald wieder zu den fünf Fahrern an der Spitze aufschließen. Andrea hat dann ab Kilometer 30 vor dem Ziel keine Führungsarbeit mehr übernommen, da er seit kurz nach dem Gipfel Schwägalm von Krämpfen geplagt wurde. Auf den letzten 15 Kilometern haben die beiden Südamerikaner dann abwechselnd attackiert; Sebastian bot den Attacken aber Paroli. Keine der vielen Attacken war erfolgreich. 

Ca. 500 Meter vor dem Ziel, auf der langen Zielgeraden, in Richtung rotem Raiffeisen Zielbogen in Weinfelden, hat Sebastian dann den Sprint um den Sieg eröffnet. Und etwa 20 Meter vor der Ziellinie fuhr Andrea von hinten mit sicher 10km/h mehr links an ihm vorbei. Der zweite Südamerikaner nahm Sebastian noch eine halbe Radlänge, also vielleicht 70 cm auf der Zielgeraden ab. So standen am Ende der Sieg, ein dritter und ein 20er Platz fürs Team zu Buche. Ein klasse Teamleistung, was Taktik, gegenseitiges füreinander Fahren, etc. anbelangt.

Siegerzeit: 3:41:23 h

Imster Radmarathon

Das Rennen im Mai, bei winterlichen 7° C und Regen, war wg. eines Murenabgangs am Haiminger Berg, auf 86 Kilometer verkürzt worden.

Fahrer: Andrea, Matteo, Basti
Wetter: 7° C und teils starker Regen
Strecke: 86,40km 1.350hm

Die Fahrt war dann auch recht kalt und nass.

Am Ende:
Andrea Platz 26 Herren in einer Zeit von 3 2:19:23h
Matteo 83 Herren 3 in einer Zeit von 2:35:00h
Basti Platz 14 Herren 4 in einer Zeit von 2:23:53h