VUELTA Ciclodeportiva Costa de ALMERÍA

Saisonauftakt in Andalusien

Fahrer: Sebastian Weinert
Wo: Pulpí und Vera, Almería, Andalusien, Spanien
Wann: Samstag 22. und Sonntag 23. März 2025
Wetter: 8° C am Start, mittags bis 15° C
Etappe 1 Pulpí: 89km, 816hm, 42,5km/h Ø
Etappe 2 Vera: 135km, 1.750hm, 37,8km/h Ø
Ergebnis: 29. Gesamt, 13. Ak (40) und 34. Gesamt Ak 13. (40), Gesamtwertung 34./ 13.

Am Samstag gab es zügig Startnummern, bei Wind und kalten Bedingungen. Ich bin die 20 Kilometer mit dem Rad nach Pulpí gefahren. Kurz vor dem Start frischte der Wind mit bis zu 50 km/h auf und die Startbox befand sich komplett im Sandsturm. Gestartet wurde neutralisiert und pünktlich. Am Stadtrand von Pulpí dann die weiße Flagge, Tempo 55 und leichter Nieselregen. Der Wind blies uns voll ins Gesicht.


So ging es dann auch weiter und gefahren, bzw. gesprintet wurde permanent, bis sich endlich eine spätere kleine Fünfergruppe löste, die den Tagessieg dann unter sich ausmachte. Zum Glück hörte es bald auf zu regnen und ich konnte in der zweiten, etwa 30 Fahrer großen Gruppe gut mitfahren. Das Ziel befand sich auf der Strandpromenade in San Juan de los Terreros nach 2:05h, was einem Stundenmittel von fast 43 km/h entspricht!

Platz 29 und Altersklasse 13. Was für ein Rennen!!

© MF | Martin Fotografia & Alexandra Weinert

Sonntag: Etappe zwei in Vera

Die mit fast 2.000 Höhenmetern auf 135 Kilometern angegebene Etappe wurde in Vera gestartet. Diesmal hatten wir wirklich Glück mit dem Wetter, denn der Regen wartete bis nach dem Rennen. Am Start: viel Sonne! Heute also ohne Armlinge und nur die Weste, das “Gillet”, über dem Einteiler.

Die hüglige Strecke begann wieder mit einem Ausscheidungsfahren. Diesmal aber etwas gemäßigter. Nach etwa 20 Minuten fuhren drei Mann vorne raus. Die Ausreißer sollten nach eineinhalb Stunden – auf dem 11 Kilometer langen Anstieg gestellt werden. Ich reihte mich an dritter, vierter Position ein und wir wechselten uns in der Führung bis zum Beginn des Anstiegs nach der Durchfahrt durch den Ort Antas ab.


Bis etwa 4 Kilometer vor dem Gipfel, zur Cima Coppi, ging dies so. Dann wurde angegriffen! Und ich konnte die Hinterräder noch bis 400 Meter vor dem Gipfel halten. Da war dann die erste Gruppe weg. Allerdings ging es mit mir einigen Fahrern so, so dass wir bergab kreiselten und die Spitze wieder stellten. Immer wieder gab es Angriffe und zum Schluss löste sich eine sechs Fahrer starke Gruppe, die um den Pokal fuhren.

Und etwas 5 Kilometer vor dem Ziel schloss dann die dritte etwa 30 Fahrer große Gruppe zu unserer kleineren Gruppe auf. Es wurde sicher 10 Mal attackiert. Und hier platzten mir sprichwörtlich die Beine, als ich den letzten Antritt ins Ziel mit forcieren wollte. Die Gruppe fuhr vorbei und ich verlor sicher 20 Plätze.

Ein schnelles, schönes und wirklich top organisiertes (für mich Trainings-) Rennen, auf vollständig gesperrten Straßen. Die Kreisverkehre wurden vom Veranstalter komplett vom Sand befreit; etwa 30 Motorräder der Guadería Civil sorgten für einen reibungslosen Ablauf. Und die Verpflegungspunkte waren stets kurz vor dem Gipfel; so konnte ich mich – bei jeweils langsamerem Tempo – super verpflegen.

Muchas gracias!

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Gipfel Granfondo mit den Profis

Fahrer: Andrea De Boni, Matteo Conti, Sebastian Weinert
Wo: Bad Zurzach, Aargau, La Svizzera
Wann: Sonntag, 4. August 2024 um 9°° Uhr
Wetter: 18° C am Start, mittags bis 27° C
Strecke: 127km, 2’700hm
Platzierungen: Andrea 9. (7) Basti 12. (10, AK 2.) Matteo 38. (36) (Ohne Profis)

Zurück im Kurort

Am Start in Bad Zurzach, unweit des Rheins, standen laut Zeitnehmer “raceresult” 314 Fahrer und Fahrerinnen, denn Alpecin deceuninck Profi Silvan Dillier richtete erneut seinen Gipfel Granfondo aus – diesmal alleine mit seiner Familie und ohne Unterstützung von Fabian Cancellara. Extrem gelungen ist es ihm. Und die Atmosphäre war noch familiärer als zuvor. Man fühlt sich als Teilnehmer im Mittelpunkt der Veranstaltung und nicht nur als zahlende Randerscheinung. Danke!

Fünf Berge, fünf Wertungen

Gestartet wurde in Gruppen á 30 Fahrern im Abstand von 5 Minuten. Und gleich nach 14.5 Kilometern stand mit dem Bossehus der erste von fünf Wertungsanstiegen auf dem Programm. Gefahren wurde hier: 1500 Meter vollgas!

Oben angekommen, auf alle gewartet, ging die schöne Runde durchs Aargau gleich weiter zur nächsten Wertung bei Kilometer 23. Diesmal standen 2 Kilometer zum Bürersteig auf dem Menü. auch hier: vollgas und angeführt von Silvan Dillier. Andrea fuhr in einer Gruppe weiter vorne und wartete später auf Gruppe zwei, sodass wir als Team LEODIN gemeinsam weiter fuhren. Unser Guide war Silvan und er machte mächtig die Pace an jedem Anstieg. 500, 480, 470, teilweise nochmal 500 Watt musste ich (Sebastian) fahren, um hier mitzuhalten.

©Dillier Classics Gipfel Granfondo – Altitude gain

Ittenthal – nicht schlecht

Fahrer wie Camilo Arango aus Columbien machten das Rennen schwer. Camilo fuhr vorne und ließ auch vom Hinterrad von Silvan nicht abreißen. Oben war ich wohl zweiter hinter ihm. Wie sich später herausstellte, war auch Andrea vorne dabei; nur war er von weiter hinten gestartet und dann den Gesamtaufstieg schneller als wir vorne gefahren, was ihm einen besseren Endplatz einbrachte. Denn: in die Wertung ging die Gesamtzeit aus allen fünf Bergen ein.

Am Bürersteig war es wieder Camilo, der das Rennen mit seinem Angriff schnell machte. Wir waren in unserer Gruppe vorne zu dritt mit Silvan Dillier und am Ende bekam ich nochmal etwas Luft und konnte so die drei anderen stehen lassen. Wie sich später herausstellte, erlitt Camilo Krämpfe, was ihm einen erneuten Angriff, wie ich ihn die letzten 400 Meter zum Gipfel “ritt”, unmöglich machte. Am Ende nahm sogar Silvan etwas raus und ließ mir den Vortritt, wodurch ich oben zuerst ankam.

Die heuer wieder sehr schön ausgewählte Route schlängelte sich durchs schöne Aargauer Hinterland. Durch Dörfer und Wälder und am Höhenprofil kann man erkennen: nicht nur die fünf Wertungsanstiege hatten es wirklich in sich.

Finale am Rotberg

Der letzte Berg, ich war wieder mit vorn dabei, wurde aber vom Schnellsten aus unserer Gruppe, von meinem Teamkollegen Andrea bezwungen. Diesmal fuhr der Ruder Weltmeister und angehende Radprofi Andri Struzina mit mir vorne. Hinterrad halten? Nicht lange möglich. Er ist extrem fit — chapeau Andri!

Alles in allem eine tolle Veranstaltung, mit super Platzierungen fürs Team. Und Matteo kam als bester Italiener in die Wertung!

Gran Fondo Alé La Merckx Livigno

Höhenmeterfressen in der Lombardei

Fahrer: Matteo Conti, Sebastian Weinert
Wo: Livigno, Lombardei, Italien
Wann: Samstag, 29. Juni 2024 um 7°° Uhr
Wetter: 9° C am Start, mittags bis 22° C
Strecke: 167km, 4’200hm, Platz 55 in einer Zeit von 6:22h

Die Anreise führte uns von Aying, über die Jachenau und Mittenwald durch Österreich und die Schweiz, erreichten wir am Freitag Nachmittag Livigno. Unser Hotel war zentral gelegen, so dass wir zunächst das Auto parkten, eincheckten, etwas aßen. Schnell noch die Startnummern abgeholt, waren wir für eine Stunde auf den Rädern, unsere die Beine von der 5-stündigen Autofahrt locker zu machen und die ersten paar Kilometer der Rennstrecke mit ihren Kreisverkehren und Schlaglöchern zu besichtigen.

Basti am Schlussanstieg oberhalb von Livigno ©Sportograf

Am Samstag Morgen standen wir um 5°° Uhr zum Frühstück auf, um uns kurz nach 6°° Uhr am “Acuadromo Livigno” zum Start einzufinden. Die Startaufstellung fand – wie von italienischen Events gewohnt – ordentlich in eingezäunten Bereichen, also in Startboxen statt. Platz 1-100 war für die sehr wichtigen Leute, kurz VIP reserviert. Wer schonmal beim Alé La Merckx Verona in den Vorjahren eine gute Platzierung errungen hatte, stand ab Nummer 101-400. Ab 401-1’000 folgten alle anderen nach der Reihenfolge ihrer Meldung. Wir standen in der 400er Box vorne.

Der Start und der erste Pass

Gleich nach dem Startschuss um 7°° Uhr gab ich mir Mühe nach vorne zu kommen und hatte dieses erste Ziel am Ortsausgang Livigno auch erreicht. Neben mir fuhren an der Spitze alle schnellen Leute.

Kurz nach dem Forcolca di Livigno (2.315m ü.n.N.) war der erste Pass des Tages mit dem Passo Bernina auf 2’327m Höhe erreicht. Schnell vorbei am Lago Bianco, den Reißverschluss meiner Weste wieder zugezogen, ging es in einer etwa 20 Mann/Frau großen Gruppe in die lange Abfahrt nach Zernez. Auf der Uhr nach 2:30h stand ein 34er Stundenmittel. Leicht bergan zum Tunnel Munt la Schera (1’712m) bogen viele Fahrer bei Kilometer 82,6 rechts, also südlich, auf die kurze Runde zurück nach Livigno ab.

Für mich ging es weiter bergauf zum Passo dal Fuorn mit 2’148m. Bergab war es stets recht kalt und bergauf eigentlich – wohl durch mein warmes Winter-Unterhemd – ein Stück zu warm. Naja, zumindest konnte ich die Armlinge in den Trikottaschen verstauen und unsere neue Teamweste war perfekt geeignet, nicht nur durch den hohen Kragen, sondern vor allem durch den Reißverschluss, der sich von oben und von unten öffnen lässt: man muss sie nie komplett ausziehen und hat kurz vor der Abfahrt kein Problem mit dem Wiederverschließen des Reißverschlusses. Am Fuorn war die Dringlichkeit nach einem kleinen Geschäft dann so stark, dass ich die große Gruppe ziehen lassen und zum Pinkeln anhalten musste. Es ging bergab und ich hatte bis Kilometer 105 im Val Mustair zwei Riegel und drei Gels gegessen. Meine großen KEEGO Flaschen waren Gold wert; gab es nur zwei Verpflegungspunkte, wo ich Wasser tankte und etwas Obst aß.

Das Höhenprofil der langen Runde ©Alelamerckx – Asd Cycling Brixia Team

Cima Coppi am Umbrail & leichte Laufräder

Zur “Cima Coppi” des Tages auf den Umbrailpass auf 2’501m ging es in kleinen versprengten Gruppen. Ein jeder fuhr mittlerweile sein Tempo und der Pass, den wir auf der Nordseite zu bezwingen hatten, zog sich für mich wirklich in die Länge. Ich schaffte es nicht, für 13,2 Kilometer unter einer Stunde Fahrzeit zu bleiben und fand später eine 1:03h bis zur Passhöhe in den Aufzeichungen wieder. Bergab ging es gut und die Schlauchreifen zahlten sich wirklich aus; ich übernahm stets die Führung und nahm meinen Mitstreitern eigentlich in jeder Serpentine 5-10 Meter ab, die diese dann zufahren mussten. Wer braucht da moderne Tubeless’, die in der Kurve kippen?! Ein fettes DANKE an Simon V., der mir den 1’200g leichten Radsatz mit DT180er Naben und Schmolke Felgen aufgebaut hat.

Nach der Abfahrt merkte ich die Anstrengung doch deutlich und war zum vorletzten Pass, dem Passo del Foscagno mit 2’291m (notwendigerweise) etwas langsamer unterwegs. Meine Getränke waren aufgebraucht, aber zum Glück rettete mich auf dem Weg zum Gipfel des Passo di Eira (2’208m) der medizinische Service mit frischem Acua!

Das Ende — eine Sau

Das Ziel oberhalb von Livigno lag auf 2’382m und um dort hinzukommen musste man eine 2 Kilometer lange (nach 165 Kilometern schier unendlich erscheinende) 20%-Rampe hoch — eine Sau! Bei Girosieger Tadej Pogacar sah dieser Anstieg zum Ziel der 15. Etappe irgendwie leichter aus… Nach 6 Stunden und 20 Minuten blieb die Uhr stehen und Matteo schaffte es eine halbe Stunde später ins Ziel — chapeau!

Basti und Matteo vor dem Start ©Matteo Conti

Fazit

Insgesamt ein gutes Training für unser erstes Saison-Highlight in drei Wochen im Tessin, wenn die berühmte Tremola wieder auf uns wartet! Aber zwei Verpflegungsstationen sind einfach zwei zu wenig, liebe Veranstalter! Bei fast 100€ Startgeld sollte das doch möglich sein, dass nicht jeder Fahrer persönliche Betreuer an der Strecke braucht. Lasst bitte einfach das Jersey weg, das eh kein Mensch anzieht – es gibt doch eine schöne Finishermedaille und dann ist wieder Geld da, zusätzliche Verpflegung zu organisieren. Deshalb war ich Ende auch einfach froh, dass es nicht 30° Celsius waren!

Nächstes Jahr kommen wir gerne wieder. Aber eigentlich brauche ich keine Touren mit 4’000 Höhenmetern gegen die Uhr mehr. Oder doch?

Wie immer ein großes Dankeschön an unsere Sponsoren, ohne die das alles gar nicht möglich wäre:

LEODIN – Gößl+Pfaff – ABUS – KEEGO